Das Konzept kommt aus der hellenistischen Astrologie. Die alten Astrolog*innen hatten eine bestimmte Methode, die ihnen half, die Aspekte besser einzuordnen und die Dynamiken eines Aspektes zu verstehen. In aller Kürze beschreibt die Idee, dass es in den oben genannten Aspekten immer einen Planeten gibt, der den dominanteren Einfluss hat. Der also „mehr das sagen“ hat.
Einfach gesagt gibt es einen aktiven und einen passiven Planeten oder einen Empfänger und Empfänglichen. Es gibt bei den Aspekten also immer zwei Naturen: ein Planet in der überlegenen, dominanteren Einflussposition und der andere Planet ist unterlegen. Das bedeutet, dass es den Schwächeren der beiden gibt und den, der empfänglicher für die Eindrücke ist, die der andere Planet auf ihn macht. Überlegen bedeutet hier nicht besser, sondern schlichtweg wer läuft vorne und führt den Aspekt an.
Das Konzept gilt nicht für die Opposition und Konjunktion. In einer Opposition sind beide Planetenkräfte gleich stark, deswegen ist der Aspekt auch generell schwierig im Umgang, weil es ein Art Tauziehen der Planeten miteinander gibt. In der Konjunktion, die früher noch nicht mal als Aspekt angesehen wurde, weil es keine Aspektlinien dazwischen gab, verschmelzen die Planetenkräfte miteinander und treten gemeinsam auf.
Wie findet man heraus welcher Planet den dominierenden Einfluss hat?
Da das am Anfang etwas verwirrend sein kann, stelle ich dir zwei Varianten vor.
Möglichkeit 1 (vgl. Skizze unten)
- Finde einen Aspekt den du dir anschauen willst, ein Trigon, Quadrat oder Sextil.
- Stelle dir vor, du stellst dich zwischen beide Planeten in den Kreis, deine Blickrichtung geht in die Mitte des Kreises, Richtung gegenüberliegendes Haus
- Frage dich nun, welcher Planet links von dir steht?
- Der Planet links von dir ist der stärkere Planet in der Aspektverbindung.
- Mars ist in diesem Beispiel der stärkere Planet.
Möglichkeit 2 (vgl. Skizze unten)
- Finde einen Aspekt den du dir anschauen willst, ein Trigon, Quadrat oder Sextil.
Entscheide dich für einen der beiden Planeten aus dem Aspekt - Ziehe eine Linie von dem Planeten ins gegenüberliegende Haus und stelle dir kurz vor, dass du der Planet bist, und in die Mitte läufst. Dein Blick geht ins gegenüberliegende Haus.
- Jetzt schaust du nach links und rechts. Auf welcher der beiden Seiten findest du den Planeten der einen Aspekt zu dir bildet? Vergiss nicht: du bist der Planet, stehst in der Mitte, Blickrichtung aufs gegenüberliegende Haus.
- Der aspektierte Planet ist rechts von dir? „Du“ bist in der stärken Position.
- Der aspektierte Planet steht links von dir? Dann bist „du“ der schwächeren Position.
- Was weiter rechts steht ist stärker, was links ist schwächer.
- Mars ist in diesem Beispiel der stärkere Planet.
Was würde das für das Beispiel hier bedeuten?
Wir sehen hier ein Trigon zwischen Sonne und Mars. Nachdem wir herausgefunden haben, dass Mars der dominierende Planet ist können wir das in die Deutung miteinbeziehen. Mars kreative Einflussnahme und Wunsch nach Anerkennung, würde der Sonne im neunten Haus Motivation geben, neue Welten zu erkunden. Oder die eigenen Kinder (Mars in 5) würden die Person motivieren sich weiterzubilden oder sich höherem Wissen zu öffnen.
Mars würde also den Anstoss für Aktivitäten geben und die Sonne greift diese auf und nutzt sie auch für die eigene Strahlkraft. Würde der Mars hier durch Transite geschwächt, würde sich das direkt auf die Aktivität der eigenen Sonne auswirken.